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Stadt­wer­ke Jena setzen auf Was­ser­stoff und streben Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2035 an

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© FOTOGRIN / Shutterstock

3 Fragen an …

… Claudia Budich, Ge­schäfts­füh­re­rin der Stadt­wer­ke Energie Je­na-Pößneck GmbH und Stadt­wer­ke Jena GmbH

Der Kli­maak­ti­ons­plan der Stadt Jena strebt die Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2035 an. Deshalb ent­wi­ckeln die Stadt­wer­ke Jena eine Strategie zur Gas­netz­trans­for­ma­ti­on hin zum Was­ser­stoff­trans­port­netz: Die bis­he­ri­gen Erd­gas­net­ze in Jena und Pößneck sollen in Teilen stu­fen­wei­se auf die Durch­lei­tung von Was­ser­stoff um­ge­stellt werden. Ein ent­spre­chen­der Fahrplan dafür soll bis Anfang 2024 vorliegen. Wir freuen uns sehr, dass die Ge­schäfts­füh­re­rin Claudia Budich für ein kurzes Interview zur Verfügung steht.

Sehr geehrte Frau Budich, mit der laufenden Un­ter­su­chung zur Was­ser­stoff-Re­a­dy­ness der Gasnetze leistet Ihre Netz­ge­sell­schaft Stadt­wer­ke Jena Netze GmbH Pio­nier­ar­beit. Welches Potenzial hat die Um­stel­lung auf Was­ser­stoff für die Region, welche Aus­wir­kun­gen hat die Um­stel­lung auf die Kunden und welche Ver­ant­wor­tung tragen dabei die Stadt­wer­ke Jena als Vorreiter für eine kli­ma­freund­li­che Trans­for­ma­ti­on?

Wir un­ter­stüt­zen die Er­rei­chung der Kli­ma­zie­le aktiv vor Ort. Die Zu­kunfts­fä­hig­keit der Gas­ver­tei­ler­net­ze ist ein wichtiger Baustein der Energie- und Wär­me­wen­de. Die Stadt­wer­ke Jena Netze GmbH kon­zen­trie­ren sich auf die Hoch­druck­gas­net­ze für die in­dus­tri­el­le Ver­sor­gung der In­dus­trie­kun­den. Zeitnah wollen wir mit der Be­lie­fe­rung erster In­dus­trie- und Groß­kun­den beginnen.

Po­ten­zia­le sehen wir zudem für H2-Spit­zen­last­kraft­wer­ke, die mittels Kraft-Wär­me-Kopp­lung zugleich Wärme und dringend be­nö­tig­ten Grünstrom erzeugen. Und nicht zuletzt schafft Was­ser­stoff Mehrwert vor Ort: Die Abwärme von Elek­tro­ly­seu­ren kann bei­spiels­wei­se in Wär­me­net­ze ein­ge­speist werden. In Sau­er­stoff als einem Ne­ben­pro­dukt sehen wir ebenfalls ein lokales Wert­schöp­fungs­po­ten­zi­al.

Wird Was­ser­stoff auch in der Wär­me­ver­sor­gung eine Rolle spielen und ist eine Ver­zah­nung mit einer kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung geplant?

Was­ser­stoff ist aus unserer Sicht ein wichtiger Baustein der Wär­me­wen­de bei zentralen Kraft­werks­stand­or­ten. In unseren Konzepten zur Dekar­bo­ni­sie­rung der Fern­wär­me­ver­sor­gung von Jena spielt Was­ser­stoff v.a. zur Abdeckung der Teil- und Spit­zen­last durch das hiesige Heiz­kraft­werk eine wichtige Rolle.

Gleich­zei­tig ist für uns aber auch klar: Die bis­he­ri­gen Gas­ver­tei­ler­net­ze werden struk­tu­rell nicht 1:1 zu Was­ser­stoff­net­zen trans­for­miert werden können. Vielmehr wird die kli­ma­neu­tra­le Wär­me­ver­sor­gung durch einen in­tel­li­gen­ten Mix ver­schie­de­ner Ver­sor­gungs­me­di­en erfolgen.

Zur Beheizung bisher gas­ver­sorg­ter Wohn­ge­bäu­de werden aus unserer Sicht neben elek­tri­schen Wär­me­pum­pen künftig ef­fi­zi­en­te Nah- und Fern­wär­me­net­ze eine deutlich größere Rolle spielen als bisher. Dafür arbeiten wir bereits an ent­spre­chen­den Konzepten.

Um die dafür er­for­der­li­che In­fra­struk­tur ab­ge­stimmt und be­darfs­ge­recht zu ent­wi­ckeln, ist eine kommunale Wär­me­pla­nung zwingend er­for­der­lich. Zur Er­stel­lung dieser Konzepte sind wir gern der lokale Kom­pe­tenz­part­ner für unsere Kommunen.

Welche Form der Un­ter­stüt­zung wünschen Sie sich von der Politik auf dem Weg der Trans­for­ma­ti­on?

Aus unserer Sicht braucht es eine um­fas­sen­de po­li­ti­sche Un­ter­stüt­zung für den Markt­hoch­lauf der Was­ser­stoff­wirt­schaft. Dieser ist von ent­schei­den­der Bedeutung für den Erfolg der Trans­for­ma­ti­on. Be­son­de­res Augenmerk sollte dabei den Po­ten­zia­len de­zen­tra­ler Elek­tro­ly­seu­re und dem Ausbau der Fern­lei­tungs­net­ze als Was­ser­stoffs­tart­netz gelten. Hier braucht es schnelle Planungs- und Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren. Außerdem muss für die Nutzung der Elek­tro­ly­seu­re der Ausbau der Er­zeu­gungs­an­la­gen für Er­neu­er­ba­ren Energien vor­an­ge­trie­ben werden, ins­be­son­de­re im Bereich der Windkraft.

Im Bereich der netz­ge­bun­de­nen Was­ser­stoff­ver­sor­gung zeigen die Ver­tei­ler­netz­be­trei­ber mit dem Gas­netz­ge­biets­trans­for­ma­ti­ons­plan (GTP) einen kos­ten­ef­fi­zi­en­ten Weg auf. Auch hier haben unsere Stadt­wer­ke Jena Netze ihre Expertise ein­ge­bracht. Diese Dekar­bo­ni­sie­rungs­an­stren­gun­gen der Ver­tei­ler­netz­be­trei­ber sollten politisch un­ter­stützt werden. Im Sinne einer schnellen Trans­for­ma­ti­on plädieren wir dafür, den Gas­ver­tei­lungs­un­ter­neh­men das Vertrauen zu geben und keine separate Marktrol­le ein­zu­füh­ren.

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