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Ge­mein­sa­me Pres­se­infor­ma­ti­on:

Ver­bän­de­bünd­nis fordert mehr Öko­land­bau und ein An­wen­dungs­ver­bot für che­misch-syn­the­ti­sche Pflan­zen­schutz­mit­tel in Trink­was­ser­ge­win­nungs­ge­bie­ten

BDEW, DVGW und Bioland e.V. fordern ein An­wen­dungs­ver­bot für che­misch-syn­the­ti­sche Pflan­zen­schutz­mit­tel und die Aus­wei­tung des Öko­land­baus in Ein­zugs­ge­bie­ten, die der Trink­was­ser­ge­win­nung dienen.

Erstmals äußern sich dazu gemeinsam Akteure aus der Was­ser­wirt­schaft und dem Öko­land­bau und un­ter­stüt­zen ent­spre­chen­de Pläne der eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on.

Martin Weyand, BDEW-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Wasser/Abwasser: “Fast zwei Drittel unseres Trink­was­sers stammt aus dem Grund­was­ser. Das macht es besonders wichtig, diese Was­ser­res­sour­ce zu schützen. Genau hier muss die Politik endlich ins Handeln kommen. Jahr­zehn­te­lang wurden die Probleme der Ver­un­rei­ni­gun­gen durch che­misch-syn­the­ti­sche Pestizide und der Über­dün­gung nicht ernst genommen. Ziel muss es sein, von der in­ten­si­ven Land­wirt­schaft weg­zu­kom­men und so Einträge von che­misch-syn­the­ti­schen Pes­ti­zi­den und erhöhte Ni­trat­frach­ten ins Grund­was­ser zu vermeiden. Der Öko­land­bau hat bereits die Antworten auf unsere Probleme und ist die ge­eig­nets­te prä­ven­ti­ve Maßnahme, unser Grund­was­ser­vor­kom­men vor Kon­ta­mi­na­tio­nen aus dem Bereich zu schützen.”

Trotz strenger Zu­las­sungs­vor­schrif­ten werden Pflan­zen­schutz­mit­tel­wirk­stof­fe (PSM-Wirk­stof­fe) und ihre Ab­bau­pro­duk­te (Me­ta­bo­li­ten) re­gel­mä­ßig in Grund- und Ober­flä­chen­was­ser nach­ge­wie­sen. Die Kon­zen­tra­tio­nen liegen laut der Was­ser­ver­bän­de teilweise oberhalb der geltenden Schwel­len­wer­te und Um­welt­qua­li­täts­nor­men.

Seit vielen Jahren un­ver­min­dert hoch sei auch die Ni­trat­be­las­tung des Grund­was­sers in vielen intensiv land­wirt­schaft­lich genutzten Regionen. Gleich­zei­tig sei mitt­ler­wei­le bekannt, dass das na­tür­li­che Ni­trat­ab­bau­ver­mö­gen in den Grund­was­ser­lei­tern endlich ist, was un­mit­tel­bar einen weiteren Anstieg der Ni­trat­kon­zen­tra­tio­nen im Grund­was­ser zur Folge hat.

Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser DVGW: “Trink­was­ser ist unser Le­bens­mit­tel Nummer eins und es gelten strenge Grenz­wer­te zum Schutz vor Be­las­tun­gen mit che­misch-syn­the­ti­schen Pflan­zen­schutz­mit­teln und ihren Ab­bau­pro­duk­ten. Um diese Grenz­wer­te ein­zu­hal­ten, müssen Was­ser­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men teilweise viel Aufwand und Geld in eine kos­ten­in­ten­si­ve Trink­was­ser­auf­be­rei­tung in­ves­tie­ren. Damit wird das Ver­ur­sa­cher­prin­zip auf den Kopf gestellt, denn die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher müssen über einen erhöhten Was­ser­preis die von der In­ten­siv­land­wirt­schaft ver­ur­sach­ten Fol­ge­kos­ten der Trink­was­ser­auf­be­rei­tung bezahlen. Daher plädieren wir dafür, dass der öko­lo­gi­sche Landbau in Was­ser­schutz­ge­bie­ten und den Ein­zugs­ge­bie­ten von Was­ser­ge­win­nungs­an­la­gen die erste Wahl sein muss. Wir brauchen umgehend po­li­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen, die den Ausbau des Öko­land­baus in den Ein­zugs­ge­bie­ten der Trink­was­ser­ge­win­nung stärken und die öko­lo­gi­schen Leis­tun­gen dieses An­bau­ver­fah­rens aus­rei­chend fi­nan­zi­ell fördern.”

Im Öko­land­bau sind che­misch-syn­the­ti­sche Dün­ge­mit­tel und Pestizide verboten. Die wenigen zu­ge­las­se­nen Wirk­stof­fe im Pflan­zen­schutz führen wegen ihrer hohen bio­lo­gi­schen Ab­bau­bar­keit oder geringen Mobilität zu keinen Kon­flik­ten mit dem Grund­was­ser­schutz, so Bioland. Im öko­lo­gi­schen Landbau werden in aller Regel nur in Dauer- und Son­der­kul­tu­ren Pflan­zen­schutz­mit­tel auf Na­tur­stoff­ba­sis ein­ge­setzt, darüber hinaus werden keine her­bi­zi­den Wirk­stof­fe verwendet.

EU-Ver­ord­nung über die nach­hal­ti­ge Anwendung von Pflan­zen­schutz­mit­teln Die EU-Kom­mis­si­on leitet ihren Ver­ord­nungs­ent­wurf über die nach­hal­ti­ge Anwendung von Pflan­zen­schutz­mit­teln (SUR) aus der Farm-to-Fork Strategie ab. Diese be­inhal­tet zwei wichtige Ziele: Die Ver­wen­dung und das Risiko von Pes­ti­zi­den sollen bis 2030 um 50 Prozent ver­rin­gert werden. Zudem soll eu­ro­pa­weit die Ökofläche in der EU auf 25 Prozent der gesamten An­bau­flä­che steigen. Der Vorschlag der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on für ein Pflan­zen­schutz­mit­tel-An­wen­dungs­ver­bot in öko­lo­gisch emp­find­li­chen Gebieten bietet bei ent­spre­chen­der Umsetzung die Mög­lich­keit, den Einsatz von chemisch- syn­the­ti­schen Pes­ti­zi­den zu beenden.

Ein breites Ver­bän­de­bünd­nis hat dazu ein Po­si­ti­ons­pa­pier (Ver­bän­de­pa­pier: Trink­was­ser­schutz und Öko­land­bau stärken | BDEW) verfasst und an Bun­des­agrar­mi­nis­ter Cem Özdemir, Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Stefanie Lemke und die Be­richt­er­stat­te­rin des fe­der­füh­ren­den Aus­schus­ses des EU-Par­la­ments, Sarah Wiener, ver­schickt. Darin fordern sie wichtige Nach­bes­se­run­gen.

Gerald Wehde, Ge­schäfts­lei­ter Agrar­po­li­tik bei Bioland: “Wir begrüßen im Grundsatz den Vorschlag der EU-Kom­mis­si­on. Al­ler­dings umfasst das An­wen­dungs­ver­bot in öko­lo­gisch emp­find­li­chen Gebieten sämtliche Pflan­zen­schutz­mit­tel und damit auch solche na­tür­li­chen Ursprungs. Damit macht das An­wen­dungs­ver­bot den öko­lo­gi­schen Landbau in den emp­find­li­chen Gebieten unmöglich. Das An­wen­dungs­ver­bot muss daher auf che­misch-syn­the­ti­sche Pflan­zen­schutz­mit­tel spe­zi­fi­ziert werden. Nur wenn die für den Öko­land­bau zu­ge­las­se­nen Na­tur­stof­fe ein­schließ­lich mi­ne­ra­li­scher Stoffe weiterhin zu­ge­las­sen bleiben, ist dieser zu­kunfts­fä­hig.”

So solle für eine kohärente Ver­wen­dung von Wirk­stoff­ka­te­go­ri­en die SUR an die EU-Öko-Ver­ord­nung (EU) 2018/848 so angepasst werden, dass anders als im jetzigen Entwurf, nicht zwischen che­mi­schen und bio­lo­gi­schen Wirk­stof­fen, sondern zwischen che­misch-syn­the­ti­schen und Na­tur­stof­fen (inkl. mi­ne­ra­li­schen Ursprungs) un­ter­schie­den wird.

Die Verbände sind sich einig, der Öko­land­bau müsse auch in den öko­lo­gisch emp­find­li­chen Gebieten gefördert werden. “Die voll­stän­di­ge Ho­no­rie­rung der öko­lo­gi­schen Leis­tun­gen des Öko­land­baus über die GAP muss dazu zukünftig auch in den­je­ni­gen Gebieten möglich sein, wo Verbote des Einsatzes che­misch-syn­the­ti­scher Pflan­zen­schutz­mit­tel gelten. Nur so sind die eu­ro­pa­wei­ten Ziele der Farm-to-Fork Strategie mit der Hal­bie­rung des Pes­ti­zid­ein­sat­zes und 25 Prozent Öko­land­bau er­reich­bar. Ent­schei­dend ist eine gute kohärente Umsetzung der SUR in Ver­bin­dung mit der EU-Öko­ver­ord­nung und der GAP”, ergänzt Wehde.

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